Ballonflug 25. August 2017

Start Perscheid (oberhalb St.Goar) - Landung Gelnhausen
Start Perscheid (oberhalb St.Goar) - Landung Gelnhausen


Bericht des Ballonstarts in Perscheid 25.08.2017


Hyowee 1.600g Ballon, gefüllt mit 3,6 m3 Helium Ballongas 

Tragkraft 2.600g, Nutzlast 1.500g (600g Sternfreunde, 900g Funkersonde Sputnik) 
(Sternfreunde: Styropor-Würfel mit Hero2 Kamera + Powerpack, Datalogger, 2 GPS-Tracker)
(Funker: Styropor-Kugel mit Antennen, mit APRS-Sender und Powerpack)

Aufstieg um 12:00 (Stefan Vidovic, Dietmar Sellner, Karl und Käthe Benz sowie Helfer)

Es gab dann gleich Höhendaten vom UKW-APRS-Funkgerät von Stefan Vidovic,
der Ballon blieb bis zum Eintritt in die Wolken sichtbar (ca 2.600m Höhe)

Die APRS-Daten wurden im Aufstieg bis 13.473m Höhe empfangen (Flugzeit 1:00) ,
die nächste Meldung (ohne Höhenangabe) kam erst 1:24 nach letzter Meldung,
dann um 14:30:59 mit Höhe 27.007m usw. siehe Tabelle. (Wert bei 200m geschätzt)

Der Sputnik muss sich zwischen 14:24 und 14:31 gelöst haben und ist abgestürzt.

Positionsmeldungen des Sputnik


                    

             Zeit     Diff.(sec)                Höhe  Diiff. Höhe km/h
         
14:24:08    (      36380 - bestimmt nach Datalogger) 
        444      
14:30:59    27.007      
       154       13.327    312  
14:33:33    13.680      
         75         4.420    212  
14:34:48    9.260      
             71         3.206    163  
14:35:59    6.054      
          64         2.384    134  
14:37:03    3.670      
         60         1.997    120  
14:38:03    1.673      
         50         1.473    106  
14:39:03    200      


Die größte Höhe mit 37.560m wurde um 14:28 erreicht.
Die Landung erfolgte um 15:15 im Wald bei Gelnhausen/Wächtersbach.
Damit war die Flugzeit von 3:15 deutlich länger als von CUSF (England) 2:45 und University of Wyoming 2:25 prognostiziert. Die Prognosen wurden mit Steig-/Fallrate
5m/s nur bis auf 35.000m erstellt, das ergibt natürlich Differenzen.

Wir fuhren gleich nach dem Start los und verzichteten auf ein gutes Essen unterwegs.
Nach der letzten Positionsmeldung des Sputnik 14:39 waren wir bereits im Zielgebiet,
auf eine Sichtung des herabsinkenden Fallschirms hoffend.
Acht Abfragen des GPS-Trackers ab 13:43 bis 15:15 blieben ohne Antwort.
Von dem Drama des Sputnik-Absturzes ahnten wir nichts und hofften abwartend.

Um 17 Uhr wurde der GPS-Tracker noch mal „pflichtgemäß“ abgefragt – überraschend meldete er eine Position nahe Gelnhausen, nach einigen Minuten auch ein zweites Mal (wir hatten den Verlust schon einkalkuliert). Nun trennten sich die Wege von Familie Benz und Stefan Vidovic sowie Dietmar Sellner. Nach 45 Minuten Fahrt erreichten wir Gelnhausen. Die Gesamt-Flugstrecke betrug 113 km.  

Wir stellten das Auto vor der Försterschranke ab und liefen die 2,4km bis zum Fundort.
Leider gab das Navi nur die Entfernung an, nicht die 200 Höhenmeter.
Die gemeldete Position war präzise, Ballonrest, Fallschirm und Sonde wurden schnell entdeckt – 20m hoch in einem Baum hängend. Das war nicht unser Revier.
Also ging es angesichts der dunklen Wolken zurück, jedoch ertönten bald Donnerschläge, schaurig durch den Wald hallend, die Blitze zuckten und ein kräftiger Gewitterguss begleitete uns bis zum Auto, wir waren nass bis auf die Knochen.

Zuhause wurden 2 Adressen von Baumkletterern aus der Region herausgesucht und angeschrieben.  Einer meldete sich bereits am Samstag um 8:00 Uhr und um 14:30 waren Ballonrest, Fallschirm und Sonde geborgen. Der Finderlohn war also gut angelegt.
Bei Abholung um 19:00 Uhr und Öffnung der Sonde waren alle elektronischen Geräte noch mit Energie versorgt (Laufzeit 32 Stunden!), eine gute Erfahrung für den nächsten Aufstieg. 

Dietmar Sellner

 

 

Bericht in der Mainspitze 28.09.2017

 



hier einige Bilder   zu der Aktion

 

 

Diagramme aus den aufgezeichneten Daten

 
Die Aufzeichnungen beginnen mit Inbetriebnahme des  Dataloggers, der Aufstieg beginnt nach 30 Minuten 

 

Maximale Höhe 37.560m wird erreicht nach 2:27 Stunden (Skala 177 Minuten)
Maximale Höhe 37.560m wird erreicht nach 2:27 Stunden (Skala 177 Minuten)
Die Steigrate ist in der Troposphäre sehr variabel (unruhige Luft -> Gewitter) Mit Eintritt in die Stratosphäre wird die Luft ruhig , die Rate beträgt 4,5 bis 5 m/s
Die Steigrate ist in der Troposphäre sehr variabel (unruhige Luft -> Gewitter) Mit Eintritt in die Stratosphäre wird die Luft ruhig , die Rate beträgt 4,5 bis 5 m/s
Die Steigrate ist über der Höhenskala aufgetragen, der lineare Anstieg in der Stratosphäre und der abrupte „Absturz“ nach dem Platzen des Ballons sind gut zu erkennen. Anfängliche Fallgeschwindigkeit 245 km/h, am Ende 20 km/h (68 und 5,5 m/s)
Die Steigrate ist über der Höhenskala aufgetragen, der lineare Anstieg in der Stratosphäre und der abrupte „Absturz“ nach dem Platzen des Ballons sind gut zu erkennen. Anfängliche Fallgeschwindigkeit 245 km/h, am Ende 20 km/h (68 und 5,5 m/s)
Die hohen Windgeschwindigkeiten sind bei Auf- und Abstieg in der Troposphäre gut zu erkennen, der Bereich V > 40km/h ist der Flug in der Stratosphäre
Die hohen Windgeschwindigkeiten sind bei Auf- und Abstieg in der Troposphäre gut zu erkennen, der Bereich V > 40km/h ist der Flug in der Stratosphäre
Nach dem Start erfolgt eine gleichmäßige Abnahme der Temperatur, beim Eintritt in die Stratosphäre kehrt sich das um. Die hier erreichten Minimaltemperaturen in der Troposphäre sind mit -40°C noch zu warm, der Sensor spricht verzögert an.
Nach dem Start erfolgt eine gleichmäßige Abnahme der Temperatur, beim Eintritt in die Stratosphäre kehrt sich das um. Die hier erreichten Minimaltemperaturen in der Troposphäre sind mit -40°C noch zu warm, der Sensor spricht verzögert an.
Langsamer Aufstieg (2:27) – schneller Abstieg (:48)
Langsamer Aufstieg (2:27) – schneller Abstieg (:48)
Definierte Druckabnahme mit der Höhe
Definierte Druckabnahme mit der Höhe
Starke Variationen in der Troposphäre, ruhiger Verlauf in der Stratosphäre
Starke Variationen in der Troposphäre, ruhiger Verlauf in der Stratosphäre